Angefangen hatte alles mit meiner Tochter. Sie hatte ein paar Schwierigkeiten in der Schule und ich fühlte mich wie ein absoluter Versager. Alles, was mit ihr zusammenhing traf auch bei mir mitten ins Herz. Ich hatte Ängste, fühlte Versagen und war ohnmächtig. Es gab‘ eine Zeit, da wollte ich an ihren Stellschrauben drehen und begegnete ihr mit Druck, Ernsthaftigkeit und Zurechtweisung. Je mehr ich diesen Weg einschlug, desto klarer begegnete sie mir in der gleichen Art und Weise. Alles war anstrengend.
Also schlug ich einen Weg ein, meinem Kind zu helfen und begann meine erste Ausbildung in persönlichem Wachstum. Anfangs war es natürlich wirklich meine Absicht, meinem Kind zu helfen sich zu verändern. Doch es passierte etwas ganz anderes.
Im Laufe der zweijährigen Ausbildung veränderte ich mich selbst, mein Zugang zu ihr war nicht mehr auf Druck aufgebaut und ich gewann Vertrauen und empfand eine tiefe Liebe meinem wunderbaren kleinen Kind gegenüber. Ich erkannte, dass sie ICH war. Alles, was ich an ihr nicht lieben konnte, lag meinen eigenen inneren Schmerzen und Sehnsüchten zu Grunde.
Indem ich mich immer mehr veränderte, veränderte sich im selben Moment mein Kind. Es war magisch. Ich unterließ allen Druck, denn ich verstand, dass Druck zu immer mehr Druck führen würde und ich erkannte, dass alles nichts mit ihr zu tun hatte, sondern mit mir und meinen ungeheilten Anteilen.
So war mir mein Kind ein wunderbarer Lehrer und heute freue ich mich sehr, dass sie mir gezeigt hat, wer ich selber bin. Diese Erfahrung hat mich so friedlich werden lassen, mir selbst und meiner Familie gegenüber.
Die Kinder sagten fortan „Mama, … seitdem du eine Andere bist“.
Ich erkannte auch, dass jede Krise FÜR MICH ist und dass ich hinterher immer dankbar für diese Erfahrung sein würde.